Die Entscheidung liegt bei mir selbst!
Kennen Sie das auch? Man ist unzufrieden und weiß es eigentlich ganz genau, dass sich etwas ändern muss. Entweder man verspürt diese Unzufriedenheit, weiß aber gar nicht, warum man unzufrieden ist, was sich verändern müsste und nimmt sich auch irgendwie keine Zeit, dem auf den Grund zu gehen. Oder man ist schon diesen ersten großen Schritt gegangen und weiß sogar was man ändern müsste, um diesen Umstand zu verändern, aber man beginnt nicht. Mein Klient gehört zur zweiten Gruppe und nannte es Aufschieberitis. Auf den ersten Blick ist er gar nicht der Typ, keine Entscheidungen zu treffen: Self-Made-Manager, seit vielen Jahren Inhaber und kreativer Kopf einer Agentur, der im letzten Jahr erst einen Unternehmenszukauf getätigt hat, immer offen für neue Trends, experimentierfreudig, kreativ schon von Berufswegen. Aber nach eigenen Aussagen führt er seit Jahren eine Liste mit Dingen, die er schon längst in Angriff nehmen wollte, aber die er immer wieder aufschiebt, verschiebt, vor sich her schiebt und sich einredet, dass das jetzt auch noch warten kann. Personalentscheidungen, Organisationsentscheidungen, Entscheidungen im privaten Umfeld - einfach die ganze Klaviatur. Aber exakt diese Sandwichposition zwischen dem Wissen "Da muss was passieren" und der anderen Seite "Aber nicht jetzt", übt inzwischen wahnsinnigen Druck auf ihn aus. Wir alle beweisen Tag für Tag, dass wir grundsätzlich Entscheidungen treffen können. Aber warum leiden wir dann doch bei einigen Entscheidungen an dieser Aufschieberitis? Dass das kein Einzelphänomen ist, zeigt schon die Tatsache, dass es längst ein Fachbegriff für Aufschieberitis gibt: Prokrastination. Was hält einen davon ab, jetzt zu starten? Jetzt zu entscheiden? In Entscheidung, steckt auch das Wort SCHEIDUNG. Ja, man muss sich von etwas trennen. Man muss etwas loslassen. Und das fällt schwer! Woran liegt das? Da können unsere inneren Glaubenssätze uns im Weg stehen, unsere Antreiber - die sich dann teilweise auch noch Konkurrenz machen und man es aufschiebt sich zu entscheiden, was jetzt eigentlich wichtiger oder besser ist. Längst hat man sich irgendwie eine gewisse Komfortzone geschaffen, in der es auch scheinbar auszuhalten ist. Nein, so richtig glücklich ist man nicht, aber es könnte ja noch schlimmer kommen. Tatsächlich? Ja, man wundert sich manchmal über die Leidensfähigkeit von uns Menschen! Man findet immer wieder Ausflüchte, warum jetzt gerade noch nicht die Zeit gekommen ist. Den Stress braucht man jetzt auch nicht noch oben drauf. Und dann doch wieder diese Unzufriedenheit, dass sich nichts verändert. Nicht selten geht es so weit, dass man sich einredet, dass es allen anderen besser geht als einem selbst aber dann feststellt, dass diese Art von Selbstmitleid auch nicht die Lösung ist. Nein, ein Coach nimmt Ihnen diese Entscheidung auch nicht ab; er gibt Ihnen auch keine Tipps, wie Sie das alles ganz schnell, ganz einfach, ganz schmerzlos "vom Tisch bekommen". Aber ein Coach ergründet sozusagen mit Ihnen die Symptome der Aufschieberitis; betrachtet mit Ihnen die Aus- und Nebenwirkungen der Aufschieberitis und mit der Unterstützung des Coaches entwickeln Sie selbst Ihren Weg heraus aus der Aufschieberitis - und noch besser: wie Sie in Zukunft einen Rückfall vermeiden. Denn es ist alles Ihre Entscheidung: Tag EINS oder eines Tages - Sie entscheiden selbst.

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