Mit der Zufriedenheit an die Grenzen gestoßen!
Gestern bin ich an Grenzen gestoßen. Nein, nicht an meine Grenzen (das habe ich recht schnell für mich reflektiert), aber an die Grenzen des für mich Machbaren als Coach. Ganz ehrlich? Ich habe es zu 90% erwartet – die restlichen 10% haben mich dazu veranlasst, den Termin zu zu sagen. Denn es hätte zwei Möglichkeiten gegeben, aber dazu später… Über Empfehlung war dieser Klient auf mich gestoßen. Thematik: Zufriedenheit. Wir nähern uns dem Kern! Nein, kein Perfektionist; kein Mensch, der es allen Recht machen möchte und es nicht schafft. Ein zutiefst unzufriedener Mensch der sich auch bewusst ist, dass er von einer großen Unzufriedenheit „befallen“ ist. Wir setzen für uns ganz individuell die Messlatte, wann wir zufrieden sind, sein können oder wollen. Wir entscheiden, was wir für unser „Zufriedensein“ benötigen. Es geht um unsere innere Einstellung! Jeder muss quasi mit sich selbst „Frieden finden“ mit dem eigenen Sein, Haben, Tun. Da genau komme ich zurück zu meinem Klienten: latent schlecht gelaunt und unzufrieden mit seinem Job, unzufrieden mit vielen Aspekten in seinem Leben, wie er wohnt, wann und wohin er in Urlaub fährt, mit seinem Urlaub, seiner Figur, … – einfach mit seinem kompletten Leben unzufrieden. Es klappt gar nichts! Bei anderen ist jedenfalls alles besser! – Okay! Verstanden – zumindest akustisch. Damit wir mal aus diesem Jammertal herauskommen meine Frage: Was benötigen Sie denn ganz konkret um zufrieden zu sein? Ich wollte es wirklich ganz KONKRET: keine Allgemeinplätze („das halt mal was klappt“). Da kam dann gar nichts mehr. Und genau das war (fasst) das Ende unserer Coachingsitzung. Fasst, weil ich es ihm versucht habe zu erklären und er eine dieser zwei Alternativen wählen musste (und jetzt komme ich zu der 90/10 Chance vom Anfang): Wenn ich selbst KEIN konkretes Ziel habe, wenn ich nur aufzähle, was mich unzufrieden macht, aber nicht reflektiere, was ich brauche zur Zufriedenheit, wenn ich den Frieden mit mir nicht finden kann, weil ich das „Zufriedenheitsziel“ nicht benennen kann, dann gibt´s aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten: 1. Wenn man wirklich daran etwas ändern will, wenn man Umdenken will, sein Zufriedenheitsziel suchen will, dann bekommt mein Coachee jeden möglichen Support von mir. 2. Ist dies nicht der Fall, lasse ich diesen Menschen „fallen“. Wenn jemand an seiner Einstellung nicht arbeiten will, kann ich keine Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Das war hier der Fall: „Das hat ja keinen Sinn. Das klappt nicht – bei mir klappt gar nichts!“ Aufgabe – Selbstaufgabe. Auch in meinem persönliche Umfeld lasse ich – das mag für den ein oder anderen jetzt sehr hart klingen – solche Menschen „fallen“, ich verbanne sie für mich aus meinem Leben, weil sie ansonsten mir die Luft nehmen, jegliche Energie absorbieren. Niemand darf für sich entscheiden unzufrieden zu bleiben und mir dann zur Last fallen. Und ich empfinde bereits Last, wenn ich diese Untätigkeit mit erlebe und die schlechte Laune aushalten soll. Nein danke! Tobias Beck nennt sie „Bewohner“. Andere nennen Sie Energievampire. – Es liegt an der individuellen Einstellung. Du hast es in der Hand: Zufriedenheit wirst Du nicht finden, wenn Du überhaupt nicht weißt, wonach Du suchst. Willst Du suchen?

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