Mit dem P.o.s.i.t.i.v. Zielrahmen machst auch du, was du willst!
DANKE für Euren Dialog in den Sozialen Medien auf den gestrigen Poste.
Es haben sich ganz klar zwei Gruppen herausgebildet: Die Gruppe, die bereits konkrete Ziele hat und jeden Tag – und wenn es auch nur kleine Schritte sind – mit Tätigkeiten auf diese Ziele „einzahlt“. Es war ganz fantastisch zu lesen, wie diese Menschen im Flow sind. Wie motiviert sie sind! DANKE für diese tollen Rückmeldungen und Euch weiterhin viel Erfolg!
Die andere Gruppe ist noch nicht ganz so weit: Vielen fällt es offensichtlich schwer, ganz konkret ein Ziel abzufassen. Häufig weiss man schon, in welche Richtung es gehen soll – im Idealfall -, hat sich aber noch so gar keine Gedanken gemacht über die praktische Umsetzung. Oder aber, man hatte schon mal begonnen und wurde dann aber mit Dingen konfrontiert, mit denen man nicht gerechnet hatte. Das war dann alles andere als motivierend. Oder aber man „wartet noch auf den richtigen Moment“. Die Antwort hierauf ist einfach: Der richtige Moment ist jetzt! Es gibt keinen besseren Moment. Du wirst Zeit nicht finden, sondern Zeit musst Du Dir frei schaufeln.
Für alle anderen Herausforderungen möchte ich Euch ein tolles Werkzeug an die Hand geben: Den P.O.S.I.T.I.V. Zielrahmen!
P.O.S.I.T.I.V. Zielrahmen - smart ist nett, positiv ist bestimmter
Und um den Planungsrahmen zu verlassen, da muss das Ziel konkret beschrieben werden. Dafür bietet sich ein sogenannter Zielrahmen an. Der wohl bekannteste ist der sogenannte S.M.A.R.T. Zielrahmen: das Ziel muss spezifisch, messbar, ambitioniert, realistisch und terminiert/terminierbar sein. Den kennt man vielleicht schon aus dem Studium oder dem Geschäftsleben. Häufig wird er im Themenbereich Zielvereinbarungen eingesetzt. Inzwischen ergänzt man gerne diese Formel und heraus kommt die B.E. S.M.A.R.T. Formel, wobei B.E. für bedeutsam und emotional steht. Ich finde, insbesondere für persönliche Ziele eine sehr wertvolle Ergänzung. Trotzdem favorisiere ich den NLP-Zielrahmen P.O.S.I.T.I.V. (NLP = Neurolinguistische Programmierung).
Der funktioniert folgendermaßen:
P steht hier für positiv und präzise in der Gegenwart formuliert. Positiv deshalb, weil es Dir nicht hilft, Dein Ziel mit negativen Bestandteilen zu formulieren: ich will nicht mehr dick sein! Ich will nicht mehr abends nur auf der Couch sitzen. Ich will raus aus meinem aktuellen Job! Präzise, damit Du im weiteren Verlauf auch eine Messbarkeit hast, auch zeitlich. Nutze keinen Konjunktiv „ich würde“ oder „Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich mich gesünder ernähren und dann auch abnehmen!“. Das Ziel wird tatsächlich so formuliert, als wäre es jetzt schon eingetroffen: 31.12.2017: Ich wiege 70 Kilo oder weniger. Ich gehe dienstags und donnerstags Joggen! Ich arbeite erfolgreich in meinem Job als Vertriebsleiter.
O = Öko-Check und dies ist warum ich den POSITIV Zielrahmen so favorisiere: Was bedeutet die Zielerreichung für Dein Leben? Welche Konsequenzen bringt dies mit sich? Bist Du tatsächlich für das Investment, was Du für die Zielerreichung aufbringen musst, bereit? Hier ist es wieder wichtig, dass wir uns das Wort ERFOLG anschauen. Das meint nichts anderes, als dass Handlungen, Veränderungen, etc. folgen müssen, die auch vielleicht in unserer Umwelt, bei Menschen um uns herum, etwas auf „Gegenliebe“ stoßen und auch von Dir selbst verlangen, dass Du liebgewonnene Gewohnheiten über Bord wirfst. Kommen wir mit etwaiger Missgunst zurecht? Mehr Zeit für Sport bedeutet weniger Zeit für XYZ. Den neuen Traumjob oder die nächste Karrierestufe zu erklimmen bedeutet auch, dass ich gegebenenfalls kündigen muss, meinen bisherigen Kollegenkreis verlassen muss. Vielleicht auch umziehen muss. Willst Du den Sprung vom Kollegen zum Vorgesetzten? Willst Du die Veränderung wirklich wirklich? Bist Du Dir allen möglichen Konsequenzen bewusst? Nur wenn Du hier wirklich und aufrichtig die Bereitschaft besitzt, solltest Du die nächsten Schritte zur Zielerreichung gehen.
S steht für sensorisch oder sinnesspezifisch konkret. Nimm Dir Zeit und fühl Dich in die Zielerreichung ein mit sämtlichen Sinnen: wie fühlt es sich konkret an, wenn Du Dein Ziel erreicht hast? Kannst Du Dein Ziel visualisieren?
Wie wirst Du Dich fühlen, wenn Du es erreicht hast, dein Ziel?
Dreh Deinen eigenen Film – sehe Dich in der neuen Rolle vor Deinem inneren Auge, sieh Dich an, wie Du Dich mit Deinem neuen Gewicht vor dem Spiegel bewegst.
Gerade die Einbeziehung der Sensorik, sämtlicher Sinne, hilft Dir in schwierigen Momenten, Dich immer wieder an Dein WARUM zurück zu erinnern.
I wie individuell: klar, es ist Dein Ziel, aber es muss auch durch Dich erreichbar sein. Du musst die Zielerreichung alleine beeinflussen können. Dein Ziel ist, dass Deine Kollegen Dich mögen? Du hast aber wenig bis gar kein Einfluss auf das Verhalten Deiner Kollegen. Du kannst Dich so verhalten, dass es den Wertevorstellungen Deiner Kollegen entspricht, aber ob Du deshalb gemocht werden wirst und vor allem ob Du damit dann glücklich sein wirst, hängt von den Charakteren und weiteren Faktoren ab. Aber Du kannst Deine Einstellung ändern und insofern muss dann auch das Ziel formuliert sein.
T steht für terminiert und testbar. Ersteres ist der einfache Teil der Übung: bestimme einen realistischen Zeitrahmen, in dem das Ziel auch tatsächlich erreichbar ist. Testbar: wann weißt Du wann Du das Ziel erreicht hast?
Bei Ergebniszielen ist das eindeutig: die 70 Kilo oder weniger, werden letztlich von der Waage abzulesen sein. Aber qualitative Ziele sind da in der Abfassung schon anspruchvoller: Woran wirst Du konkret merken, dass Du zum Beispiel ein Verhalten verändert hast? Lege also Kriterien im Vorfeld fest, woran Du es messen und merken wirst, dass Du Dein Ziel erreicht hast.
Das zweite I steht für „interessant“ und meint, dass Du auch tatsächlich ein tiefes und ernsthaftes Interesse an der Zielerreichung hast. Hier hilft Dir auch nochmal die Frage, ob es wirklich Dein Ziel ist. Wenn Du ein Ziel verfolgst, weil Deine Freunde auch dieses Ziel verfolgen, weil Deine Familie es von Dir erwartet oder Dein Partner, dann vergiss es! Wenn Du es nicht selbst wirklich wirklich willst, dann ist es zum Scheitern verurteilt.
Visionär steckt hinter dem V und fragt nach dem Ziel hinter dem Ziel. Verfolgst Du mit diesem Ziel auch Dein großes Lebensziel? Stimmt hier die Passung?
ZIELE = PROJEKTE
Deine Ziele solltest Du zu einem Projekt machen! Gib ihnen Gewicht und Bedeutung. Und suche Dir Verbündete und Förderer. Überlege Dir, wem Du vertraust und wer Dich in Deinem Zielerreichungsweg unterstützen könnte. Umgib Dich mit solchen Menschen, die vielleicht auch schon so erfolgreich sind, wie Du in Deiner Zielvorstellung.
Viel Erfolg! Und: Es hat keiner gesagt, dass es einfach wird, aber es wird sich lohnen für Dein Leben!

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Marco Ruhlkötter (Dienstag, 26 Februar 2019 09:40)
Danke, Anja, für deinen Beitrag.
SMART kenne und nutze ich in der Beratung.
So wie ich POSITIV nun verstehe, ist es weniger kognitiv und mir damit "näher & tiefer".
Es wird ja sehr viel über Ziele usw. gesprochen/geschrieben und mir ich eine Sache dabei gaaaanz wichtig geworden:
Vor vielen Jahren sprach ich mit meinem Mentor über meine Ziele und warum ich diese nur halbherzig angegangen bin: ich hatte den Eindruck, dass meine Ziele mich im Leben einengen und mich in unguter Weise treiben würden.
Er sagte damals etwas sehr weises: "Goals are to be your servants not your masters"
Ich hatte Ziele als Sklaventreiber verstanden (vielleicht ein falscher Glaubenssatz?).
Aber wenn Ziele mir dienen müssen, dann bin ich der Herr über sie und kann sie auch ggf. an mein Leben anpassen und verändern.
Ziele dienen mir
Ich behalte die Kontrolle über diese
Und mit den Zielen steuere ich mein Leben in eine gute Richtung.
Anja Gstoettner (Dienstag, 26 Februar 2019 18:43)
DANKE Marco für Deine Kommentierung!
Ich selbst schätze den P.O.S.I.T.I.V. Zielrahmen vor allem wegen des Punktes "oekonomisch" - hier sollte man schon wirklich gut überlegen, ob man das "wirklich, wirklich will": Ist mir das Ziel auch wert, dass ich ggf. die möglichen Herausforderungen habe, auf bestimmte Widerstände stoße, mir vielleicht sogar Menschen die Freundschaft aufkündigen, weil ich mich verändere, etc. Erfahrungsgemäß lässt sich das nicht verhindern, dass ich auch auf dem Weg zu meinem Herzensziel harte Wegstrecken hinter mich bringen muss. Da ist es dann wichtig, dass es auch MEIN Ziel ist, und nicht ich etwas hinterher jage, weil es sozial erwünscht ist, oder ich irgendwo dazu gehören möchte..... Es wird Höhen und Tiefen geben auf dem Weg zur Zielerreichung. Da kann es auch schon mal sein, dass ich dann doch mit mir hader, weil ich es mir doch so "hart" nicht vorgestellt habe. Da kann es auch sicherlich passieren, dass ich mich frage, ob es das wert ist..... Da fällt es vielleicht auch mal schwer auseinander zu halten, ob das Ziel "Master oder Servant" ist. Und manchmal tendieren wir dann ja auch dazu, nicht ganz so weit aus unserer Komfortzone zu gehen, wie es vielleicht auch die Zielerreichung benötigt. Insofern "anpassen" nur dann, wenn es Dein Ziel nicht verwässert. Aber grundsätzlich würde ich den Satz Deines Mentors unterschreiben.