Mentale Agilität ist mehr als agile organisation, manifest & Co.
Frag Deine Oma!
Hast Du Deine Oma gefragt? Oder hast Du nur den Kopf geschüttelt, als Du das hier gelesen hast und zu Dir gesagt: „Meine Großmutter versteht so gar nichts von Agilität!“
Tut mir leid, in letzterem Fall hast Du meine Frage nicht verstanden. Agilität ist seit geraumer Zeit für viele „nur“ noch das Agile Manifest, die agile Transformation, der agile Coach, etc. Was hast Du denn vor 10 Jahren oder zu der Zeit, als die Agile Transformation noch nicht in (fasst) aller Munde war, verstanden, was Agilität meint?
Zurück zu meiner Oma. Für die bedeutet Agilität Wendigkeit, Flexibilität, in Bewegung bleiben. Und für sie stellt es auch eine Art Wesenszug dar: Menschen können sich reaktiv flexibel auf etwas was geschieht, was auf sie zukommt anpassen, oder aber proaktiv agil Dinge beeinflussen, initiieren und teilhaben. Jemand ist also im Kopf agil, ist mental agil = mentale Agilität = agiles Mindset. Ja, denn wenn jemand sich gut auf Veränderungen einstellen kann, wenn jemand bereit ist zu experimentieren, dann hat er auch grundsätzlich ein agiles Mindset, zu Deutsch eine agile Einstellung und Haltung.
Aha, es muss nicht um Digitalisierung, Scrum & Co gehen. Mentale Agilität kann mich auch interessieren, wenn ich nichts mit digitaler Transformation & Co am Hut habe. Genau!
Selbstwirksamkeit bestimmt Deine Mentale Agilität
Jeder von uns wundert sich immer, wo die Zeit bleibt, wie schnell alles vergeht und kommt. Wie alles rast. Wie sich Vieles ständig verändert. Da gilt es agil im Kopf zu bleiben. Nein, da hilft nicht Sudoku. Eine grundsätzlich offene, diskussionsbereite Haltung, Innovationsfreudigkeit, Inspiriertheit, Handlungsfähigkeit auch wenn es mal wieder turbulent her geht, wird durch unsere innere Einstellung bestimmt. Wir alle können mental agil sein, wenn wir es nur wollen. Denn unsere Einstellung bestimmen nur wir – sollten nur wir bestimmen. Wenn ich selbstwirksam bin, wenn ich also ein grundsätzliches Vertrauen in meine Leistungsfähigkeit besitze, dann schaue ich auch anders auf Unwägbarkeiten, Unberechenbarkeiten, Risiken, Gefahren. Dann bin ich sogar für Ängste nicht erreichbar.
Und für alle Scrumies, die gerade diesen Impuls lesen und sich unterrepräsentiert fühlen: Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie von IfP (Institut für Personalforschung) wurde herausgefunden, dass wir vier maßgeblichen Dimensionen von Agilität Kundenzentriertheit, Geschwindigkeit, Anpassungsfähigkeit und Haltung sind. Na, da kommen wir doch auch zusammen! Auch diesen Dimensionen werden Menschen nicht gerecht, wenn sie dies nicht verinnerlicht haben, wenn sie das nicht auch wollen und selbstwirksam vorantreiben.
Keine Gehirnwäsche für Veränderungsverweigerer
Und abschließend noch eines, weil mir dies neulich als Argument genannt wurde: Nein, es ist keine Gehirnwäsche damit wir zukünftig alle „Ja und Amen“ sagen zur – da ist sie dann wieder – agilen Transformation. Egal welcher Wandel uns im Leben herausfordert: Mentale Agilität wird uns dabei unterstützen dies einschätzen zu lernen, dies bewerten zu können und dann die für uns richtigen Lösungen und Handlungsoptionen zu generieren. Und Du wirst dann dieser eigenen Einschätzung auch vertrauen.

Bildquelle Pixabay
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